Was fällt dir ein wenn du an deine Zeit an der DFI zurückdenkst?
Kannst du dich an deinem ersten Semester erinnern?
Tatsächlich bin ich direkt ins dritte Semester quer eingestiegen und war am ersten Tag auf jeden Fall erst mal überfordert. Aber ich konnte mich schnell einleben, was den familiären Spirit noch mal gut unterstreicht.
Welche Schwerpunkte hast du bei der Kursauswahl damals gelegt?
Ich bin ein sehr strategischer Mensch und habe Kurse gewählt, bei denen ich wusste, dass da noch Schwächen liegen. Zum Beispiel war ein sehr prägender Kurs, der von Tom Wibberenz im Bereich Editorial Design und Typografie.
Kollektiv Projekt »hexaschwarz« ..erzähl doch mal 🙂
Puh… Also hexaschwarz ist während des Kurses „Brands and Branding“ entstanden. Unsere kleine DFI-Familie hatte die Idee eine Kultur-Veranstaltung im VOLT zu launchen und so ist aus Spaß irgendwann „ernster“ geworden. So haben wir 2016 im VOLT mit einer eigenen Veranstaltung angefangen, 2017 mit dem Techno Veranstalter „Tanz dich Hai“ die MS Stubnitz übernommen, mit demselben Veranstalter in einem, limitiertem Projekt das „Collide-Festival“ 2018 auf dem MLOVE Future City Campus gehostet und letztes Jahr mit auf dem Artville Gelände ausgestellt. Immer mit dem Ziel, jungen Kreativschaffenden eine Bühne zu bieten, um sich gesellschaftlich ausdrücken zu können. Wir haben so auch einen philosophischen Touch bekommen. Während dieser Zeit hat sich rund um hexaschwarz eine virtuelle, professionell-schaffende, kreative Community gebildet. Ich habe für diese Community einen besonderen Nutzen und Mehrwert erkannt und darauf ein Business-Konzept entwickelt und möchte gerne ein digitales Produkt auf den Markt bringen. Wir stecken noch in der Konzept-Phase, aber hoffen, dass wir bald mehr Informationen mit der Community teilen können. 🙂
Wie war deine Vorbereitung auf deine Abschlussarbeit?
Meine Abschlussarbeit sollte auf den Insights, aus den Erfahrungen mit hexaschwarz, aufbauen. Dabei hat mir mein Coach Alexander Meinhardt wirklich sehr geholfen und ich habe in diesem halben Jahr extrem viel dazugelernt, muss ich sagen. Meinen Abschluss habe ich 2017 gemacht. Zu dem Zeitpunkt wurde auch mal wieder über das bedingungslose Grundeinkommen diskutiert (was meiner Meinung nach längst fällig ist) und so habe ich mein Konzept darauf aufgebaut. Ich wollte eine Art Crowdsourcing-Plattform anbieten, die in drei Kategorien ausgeführt werden konnte (Kultur, Soziales, Umwelt). Dabei ist die Idee dahinter, dass die Gesellschaft einen neuen Nutzen gebrauchen könnte, wenn sie bedingungsloses Grundeinkommen bekäme.
Was genau machst du heute beruflich?
Ich bin seit April als Freelancerin tätig und interessiere mich sehr für neue digitale Produkte.
Welche Vor- und Nachteile hat die Selbstständigkeit?
Hm.. Also mit der Corona-Krise habe ich mir natürlich den besten Zeitpunkt ausgesucht, um sich selbstständig zu machen. Normalerweise fiel mir Selbstverantwortung nicht sehr schwer, aber ich habe in den ersten Wochen schon gemerkt, was das ausmachen kann, wenn man auf sich allein gestellt ist. Allerdings gefällt mir die Freiheit viel zu sehr, dass ich die Nachteile gerne in Kauf nehme. Ich denke die Vor- und Nachteile werden immer subjektiv wahrgenommen, aber mein größter Pain ist der ganze „Papierkram“. Mich langweilt es, wie heutzutage damit noch umgegangen wird tbh.
Wie war der Schritt in die Selbstständigkeit?
Ehrlich gesagt ist mein längerfristiges Ziel mein Business-Konzept für hexaschwarz in die Realität umzusetzen, aber bis dahin brauche ich natürlich Einkommen und so bin ich eher aus pragmatischen Gründen diesen Schritt gegangen. Wenn ich aber kein anderes Ziel hätte, wäre ich allerdings früher oder später wahrscheinlich sowieso in die Freelancer-Tätigkeit gewechselt. Ich sehe in der flexiblen
Zusammenarbeit mit Freelancern für Unternehmen viel mehr Potenzial und Zukunft.
Würdest du im Nachhinein irgendetwas anders machen?
Ich finde im Nachhinein immer etwas zum Meckern, aber eigentlich bin ich ganz zufrieden mit meinem Werdegang. Ich habe viele interessante Erfahrungen dabei gesammelt und interessante Menschen/Freunde kennengelernt.
Gibts etwas, dass du als beruflichen Ausgleich in der Freizeit machst?
Wenn ich ehrlich bin, muss ich mich als kleiner Workaholic outen, aber ich arbeite dran. Zum Beispiel gehe ich gerne spazieren (besonders in der Natur), mir geben philosophische Gespräche auch viel Energie sowie mich auf anderen kreativen Bereichen auszuleben und einfach Zeit mit Freunden und Familie genießen. Sofern feiern gehen, wieder ethisch vertretbar ist, ist auch das ein guter Stressabbau für mich.
Wärst du gern nocheinmal Studentin?
Für’s Feeling vielleicht schon, aber ich bin froh, dass ich Gelerntes gerade umsetzen kann.
Was würdest du anderen Students mit auf den Weg geben?
Dass man sich für die Welt interessieren sollte und schauen muss, welchen Platz man darin einnehmen möchte. Der Rest fügt sich dann.
Danke für das Interview Hannah!
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Und wo das her kommt gibts noch viel mehr:
Interview by Ida-Erika Gencheva //